Landeshauptstadt Kiel – Kleingewässerherstellung und Fließgewässerentrohrung

In der sog. Sammelersatzmaßnahme Rönne im gleichnamigen Kieler Stadtteil im ländlichen Süden der Stadt entstehen vielfältige Landschaftselemente und Biotope, die für den Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft an anderer Stelle sorgen sollen.

Die vorgestellte Baumaßnahme findet auf einem ehemaligen Acker mit bewegtem Gelände statt. Es entstehen 6 große Teiche mit unterschiedlich flachen Böschungen. Die dabei anfallenden 7.000 m³ Boden werden landschaftsgerecht zur Erhöhung vorhandener Hügel verwendet. Außerdem wird ein verrohrtes Fließgewässer in einen naturnahen Bach zurückverwandelt.

  • Je enger die geplanten Höhenlinien der Kleingewässer gezeichnet sind, umso steiler werden die Böschungen modelliert. In den grün angelegten Bereichen entstehen sanfte Bodenerhebungen, die aussehen sollen, als wären sie natürlich durch die Eiszeit entstanden.

  • Nach Abschluss der Bauarbeiten wirkt die Gesamtfläche noch etwas kahl – dass das Gelände neu geformt ist, fällt dennoch kaum auf. Nur der eingezäunte Knickwall zeigt an, dass etwas Neues entstanden ist.

  • Vor Beginn der geplanten Beweidung durch Rinder sieht die neue Landschaft vor wildem Himmel recht archaisch aus. Die südexponierte Lehmwand des Gewässers im Vordergrund dient Solitärbienen und anderen sonnenhungrigen Insekten als Lebensraum – bei günstigen Bedingungen könnte dort sogar ein Eisvogel seine Bruthöhle bauen.

  • Die prähistorisch anmutenden Findlinge wurden beim Ausheben der Kleingewässer gefunden und halten neugierige Rinder von der neuen Steilkante fern.

  • Die neue Bachsohle wird gelenkt mit locker verteilten Steinen, die ihrerseits Fließgewässerorganismen wie Köcherfliegenlarven einen Lebensraum bieten.

  • Nach einem guten halben Jahr sieht der offene Bachlauf schon naturnäher aus, nur die gewässerbegleitenden Erlengruppen müssen noch zu richtigen Gehölzen heranwachsen.

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